Im Rahmen des Begutachtungsverfahrens hat das Netzwerk SprachenRechte eine Stellungnahme zum Ministerialentwurf betreffend Bundesgesetz, mit dem das Schulorganisationsgesetz, das Schulunterrichtsgesetz und das Schulpflichtgesetz 1985 geändert werden, abgegeben.
Wir warnen vor Segregation statt Integration durch das Einrichten der Deutschförderklassen, die zudem in der geplanten Form an den meisten Schulen organisatorisch gar nicht durchführbar sein dürften.
Das Netzwerk SprachenRechte fordert daher eine grundlegende Überarbeitung des Gesetzes auf folgenden Prämissen:
- Mehrsprachig aufwachsende Kinder haben das Recht, in einer Form unterrichtet zu werden, die ihnen ermöglicht, am Regelunterricht zu partizipieren, indem der Unterricht ihr gesamtes sprachliches Repertoire berücksichtigt.
- Die Schaffung von förderlichen Unterrichtsbedingungen in Klassen mit mehrsprachigen Kindern muss Gegenstand von Ausbildungen der Lehrkräfte sein.
- Die Beurteilungskriterien an Schulen mu?ssen sich an mehrsprachigen Lernbiographien orientieren können.
- Die Schule muss durch die Förderung des gemeinsamen Lernens eine Haltung vorleben, die Kindern das Vorbild eines friedlichen Zusammenlebens sein kann.
Insgesamt 60 kritische Stellungnahmen zum Gesetzesentwurf sind auf der Internetseite des Parlaments abrufbar.